Panzer ist nicht gleich Panzer – das mag vor allem für den Laien neu sein. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass ein Fahrzeug dann als Panzer bezeichnet wird, wenn es gepanzert ist und die Insassen durch die Außenhülle vor feindlichen Angriffen und Beschuss schützt. Dabei gibt es allerdings deutliche Unterschiede. Die bekanntesten und in vielen Armeen auch am häufigsten vorkommenden Panzer sind Kampf- und Schützenpanzer. Welche Unterschiede diese kennzeichnen und welcher Panzer wann zum Einsatz kommt, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Kampfpanzer, wie der in der deutschen Bundeswehr verwendete Leopard 2, zählen zu den “klassischen” Panzern. Sie sind stärker gepanzert als Schützenpanzer und bilden das Hauptwaffensystem der Panzertruppe. Wie der Name schon vermuten lässt, werden sie im Krieg hauptsächlich zum Angriff auf feindliche Kampfpanzer und befestigte Stellungen, sowie zur mobilen Unterstützung der Infanterie eingesetzt.
Kampfpanzer zeichnen sich durch eine Kombination aus einer starken Panzerung, hoher Beweglichkeit durch ein Kettenfahrwerk und starker Feuerkraft aus. Sie sind mit modernen Kanonen und Maschinenwaffen ausgestattet und in ihrem rundum schwenkbaren Geschützturm befindet sich eine großkalibrige Kanone. Nicht nur die Panzerung und Feuerkraft sind stärker als die eines Schützenpanzers, sondern auch ihre Reichweite.
Man könnte vermuten, dass der Name “Schützenpanzer” sich vom Wort Schutz ableiten lässt, was aber nicht der Fall ist. In erster Linie geht es dabei um die Schützen bzw. Panzergrenadiere, die im Schützenpanzer sicher transportiert werden und unbeschadet an den Ort des Gefechts gebracht werden sollen, um die Infanterie beim Einsatz zu unterstützen. Schützenpanzer sind leichter gepanzert als Kampfpanzer und können dadurch zusätzlich zu ihrer Besatzung bis zu zehn Panzergrenadiere, also überwiegend zu Fuß kämpfende Infanteristen, transportieren. Im Schützenpanzer sind die Grenadiere vor dem Beschuss durch feindliche Panzer weitestgehend sicher, da dieser annähernd den gleichen Schutz bietet wie ein Kampfpanzer.
Aus diesem Grund kommen sie auch an vorderster Front zum Einsatz. Moderne Schützenpanzer können verschiedene Waffensysteme wie Maschinenkanonen, Raketenwerfer oder Flugabwehrwaffen tragen. Durch die Panzerung können die Soldaten außerdem geschützt aus dem Fahrzeug schießen. Zu den bekanntesten deutschen Modellen bei den Schützenpanzern gehört der Puma. Dieser löst seit 2015 den in der Truppe noch vorhandenen Schützenpanzer Marder ab.
Es gibt deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Panzerarten. Ob auf Ketten oder Rädern, zum Transport der Infanterie oder von Material oder zum direkten Einsatz im Kampf – sie fallen alle unter den Begriff Panzer, weisen aber verschiedene Eigenschaften auf. Vor allem aber Kampf- und auch Schützenpanzer spielen eine wichtige Rolle und sind nicht nur bei der deutschen Bundeswehr und im Gefecht nicht mehr wegzudenken.
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