Auch wenn sie sich auf den ersten Blick vielleicht optisch nicht großartig unterscheiden, so gibt es doch einige deutliche Unterschiede zwischen den beiden deutschen Kampfpanzern Leopard 1 und seinem Nachfolger, dem Leopard 2. Dabei erkennt man vor allem im Hinblick auf technische Eigenschaften und auf den Kampfwert, dass zwischen den beiden Panzern Welten liegen. Wir geben Ihnen einen Einblick, was die beiden Leos ausmacht und erklären Ihnen die Unterschiede.
Der Leopard 1 ist der erste in Deutschland entwickelte Kampfpanzer nach dem Zweiten Weltkrieg. Insgesamt wurden von 1964 bis 1984 4.700 Exemplare des Leopard 1 gebaut, davon mehr als 2.400 Stück für die Bundeswehr und fast 2.700 Stück für nicht deutsche Streitkräfte. Der Leopard 1 galt als Antwort auf die sich verändernden Anforderungen der modernen Kriegsführung und war hauptsächlich während des Kalten Krieges im Einsatz. Auch wenn er mit einem fortschrittlich optischen Feuersystem ausgestattet wurde, stand vor allem seine Beweglichkeit im Vordergrund. An letzter Stelle stand die Panzerung. Mit gut 42 Tonnen ist der Leopard 1 deutlich leichter als sein Nachfolger, der Leopard 2. Allerdings ist er auch weniger stark motorisiert und verfügt nur über 830 PS. Auch was die Bewaffnung betrifft, ist er mit der zu seiner Zeit noch fortschrittlich geltenden 105mm-Kanone deutlich schwächer bewaffnet. Seine durchschnittliche Kampfentfernung mit dieser ursprünglich in Großbritannien entwickelten Kanone liegt bei rund 2.500 Metern.
Der Leopard war zu seiner Zeit eine bedeutende Entwicklung, und zwar nicht nur für Deutschland, sondern auch für den internationalen Panzerbau. Durch seine sorgfältige Erprobung erwies er sich als sehr zuverlässig und wartungsarm. Mit dem Leopard 1 erhielt die Bundeswehr ein sehr leistungsstarkes Fahrzeug, welches allen Anforderungen auf dem modernen Gefechtsfeld gerecht wurde.
Seit 1978 wird der Leopard 2 gebaut und gilt als Nachfolger des Leopard 1. Er verfügt über viele Weiterentwicklungen und wurde als Reaktion auf die veränderte Bedrohungslage und die technologischen Fortschritte konzipiert. Im Vergleich zu seinem Vorgänger zählt er mittlerweile zu den modernsten Kampfpanzern der Welt. Der Leopard 2 wiegt rund 64 Tonnen und verfügt über 1.500 PS. Mit seiner Hauptwaffe, einer 120-Millimeter-Glattrohrkanone, kann der Leopard 2 Ziele in einer Entfernung von mehreren tausend Metern stehend und fahrend bekämpfen. Dies ist ein entscheidender Unterschied zum Leopard 1, denn dieser musste in der Regel anhalten, um eine wirklich hohe Trefferwahrscheinlichkeit zu haben, auch wenn sehr geübte Besatzungen auch aus der Bewegung den ein oder anderen Treffer erzielen konnten. Die maximale Kampfentfernung des Leopard 2 beträgt 5.000 Meter. Der Leopard 2 verfügt über ein hochmodernes Feuerleitsystem, welches ihm eine präzisere und effektivere Feuerkraft ermöglicht. Diese Feuerkraft, der Panzerschutz und letztlich auch seine Beweglichkeit machen die Schlagkraft des Leopard 2 aus.
Auch wenn der Leopard 1 im Vergleich zum Leopard 2 deutliche Schwächen im Hinblick auf die schwache Panzerung und seine relativ niedrige Feuerkraft sowie seine Beweglichkeit aufweist, besitzt er dennoch Kampfkraft. Gegen moderne Panzer mit fähigen Besatzungen ist beim Einsatz des Leopard 1 die Taktik entscheidend. Besonders auf kurze Distanzen konnte der Leopard 1 bei Übungen auch gegen den Leopard 2 bestehen. Letztlich ist es aber die Waffenstabilisierungsanlage des Leopard 2, die neben den verbesserten Zieleinrichtungen und der großen Bandbreite an verwendbarer Munition, den wirklich großen Unterschied macht.
Zwar brachte die letzte Modernisierung des Leopard 1 auch hinsichtlich der Ersttreffer-Quote einen Fortschritt mit sich, aber die Qualität der Waffenführung des Leopard 2 erreichte der Leopard 1 dennoch nie. Gerade im dynamischen Gefecht Panzer gegen Panzer macht aber die Treffsicherheit einen ganz wichtigen Unterschied aus
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