Soldaten, die bei der Bundeswehr dienen, können verschiedene Dienstgrade erreichen. Hier gibt es verschiedene Bezeichnungen für bestimmte Posten und ihren jeweiligen Rang. Leutnant, Feldwebel, Offiziere – wie unterscheiden sich diese Dienstgrade eigentlich und wer ist wem übergeordnet? Um Ihnen einen Überblick zu verschaffen, erklären wir Ihnen im Ratgeber, wo die Unterschiede der einzelnen Dienstgrade liegen, welche Bezeichnung für welchen Dienstgrad steht und wie diese gekennzeichnet sind.
Die Bundeswehr ist grundsätzlich in zwei Bereiche aufgeteilt, und zwar in die Streitkräfte und in zivile Bereiche. Die Streitkräfte bilden den militärischen Kern und die Soldaten gehören hier entweder den Teilstreitkräften oder dem Organisationsbereich an. Die Teilzeitstreitkräfte umfassen das Heer, die Luftwaffe und die Marine. Daneben wird der Organisationsbereich in Streitkräftebasis, zentraler Sanitätsdienst sowie Cyber- und Informationsraum unterteilt. Oberster Vorgesetzter aller Soldaten, egal welches Dienstgrades, ist der Verteidigungsminister in Deutschland. Er hat im Frieden die Befehls- und Kommandogewalt über die Streitkräfte.
Die Teilstreitkräfte Heer und Luftwaffe haben jeweils die gleichen Dienstgrade, während für die Marine eigene Dienstgrade gelten. Die Dienstgrade sind bei der Bundeswehr entscheidend über die Stellung innerhalb der Truppe. Insgesamt unterteilt man in sieben Dienstgradgruppen, welche aus Mannschaften, Unteroffizieren, Unteroffizieren mit Porpetee, Leutnants, Hauptleuten, Stabsoffizieren und Generalen bestehen. Dabei steigt die Hierarchie vom Mannschaftsdienstgrad zu den Generalen an. Sobald ein Soldat alle Dienstgrade einer Dienstgradgruppe erreicht hat, kann er in die nächsthöhere Dienstgradgruppe aufsteigen.
Beginnt man seine Dienstzeit bei der Bundeswehr, gilt man zunächst als Rekrut, bis man die dreimonatige Grundausbildung durchlaufen hat. Im Anschluss wird man mit einem schrägen Streifen auf der Schulterklappe als Gefreiter markiert. Der nächsthöhere Dienstgrad ist der Obergefreite, den man an zwei schrägen Streifen auf seiner Schulterklappe erkennt. Die Ernennung zum Obergefreiten kann frühestens sechs Monate nach Eintritt in das Dienstverhältnis geschehen. Zum Mannschaftsdienstgrad gehören des Weiteren die Dienstgrade Haupt, Stabs- sowie Oberstabsgefreiter. Mannschaftsdienstgrade sind optional, das heißt, sie müssen für eine Beförderung in andere Dienstgrade nicht durchlaufen werden.
Unter Portepee versteht man einen historischen Begriff, der sich auf die Tradition bezieht, eine Schlaufe am Degen zu tragen. Heute versteht man unter Unteroffizieren ohne Portepee die „normalen“ Unteroffiziere mit mindestens 12 Monaten Dienstzeit, sowie Stabsunteroffiziere. Beide kennzeichnet ein Bogen als Abzeichen, wobei der des Stabsunteroffiziers unten geschlossen ist.
Zu den Unteroffizieren mit Portepee zählen alle Feldwebeldienstgrade, wie Feldwebel, Oberfeldwebel, Hauptfeldwebel, Stabsfeldwebel und Oberstabsfeldwebel. Die verschiedenen Dienstgrade müssen alle eine bestimmte Anzahl an Dienstjahren nachweisen, um in den nächsthöheren Rang aufsteigen zu können.
Ab einer Dienstzeit von mindestens drei Jahren kann man zum Leutnant befördert werden. Beim Leutnant befindet sich auf den Schulterklappen ein Metallemblem. Der nächsthöhere Dienstgrad ist der Oberleutnant. Um zum Oberleutnant befördert zu werden, muss man zuvor mindestens 2,5 Jahre als Offizier gedient haben. Hier dienen als Abzeichen zwei Metallembleme.
Ein Hauptmann trägt drei Metallembleme und muss zuvor mindestens 5 ½ Jahre als Offizier gedient haben. Ausschließlich im militärfachlichen Dienst gibt es außerdem den Stabshauptmann, der durch vier Metallembleme gekennzeichnet wird.
Unter die Kategorie Stabsoffiziere fallen die drei Dienstgrade Major, Oberstleutnant und Oberst. Für diese Ränge muss man jeweils zehn, 13 und 17 Jahre als Offizier tätig gewesen sein. Erkennen können Sie die Dienstgrade an den Metallemblemen und dem zusätzlichen, typisch deutschen Eichenlaubkranz um die Embleme.
Die höchste Dienstgradgruppe bei der Bundeswehr bilden die Generale, zu welchen die Brigadegenerale, Generalmajore, Generalleutnant und Generale zählen. Diese kennzeichnen sich jeweils durch einen, zwei, drei oder vier Metallembleme in einem Eichenlaubkranz in Gold. Um zum Brigadegeneral, Generalmajor oder zum Generalleutnant ernannt zu werden, muss man das 62. Lebensjahr vollendet haben. Der höchste Rang der Bundeswehr ist der General.
© heng-long-panzer.de