Seit jeher entdecken Leute in der Modellbau-Szene nicht nur ein Hobby, sondern eine Leidenschaft. Ganze Welten können per Hand erschaffen und Teile der Geschichte realistisch nachgebaut werden. Für einen guten Start und viel Spaß beim Bemalen von Modellbaupanzern haben wir für Sie eine Liste von hilfreichen Tipps und Tricks zusammengestellt.
Modellbauzubehör als Vorbereitung
Wenn Sie sich für das Panzer bemalen und lackieren interessieren, sollten Sie sich folgende Utensilien zur besten Vorbereitung besorgen:
- Pinsel in verschiedener Qualität, Größe und Härte.
(Wir empfehlen einen sehr feinen Pinsel für Mikrobemalung, einen Rotmarderhaar Pinsel für Detailbemalung, zwei größere flache Pinsel zum Trockenmalen und einen sehr breiten und weichen Pinsel für das Washing.) - Eine Spritzpistole bzw. Airbrush erleichtert Ihnen das Leben und ist oft schneller als herkömmliche Pinselbemalung.
- Bei den Modellbaufarben bieten sich Acrylfarben für feine Arbeiten mit der Airbrush an und Enamelfarben auf Ölbasis für sanfte Übergänge beim Trockenmalen per Hand.
Sehr oft müssen Farben verdünnt werden. Dabei empfehlen wir Ersatzterpentin, falls Sie Künstlerölfarben benutzen, Acrylverdünnung für Airbrushfarben und den Revell Color Mix zum Verdünnen von Enamelfarben
Panzer bemalen Schritt für Schritt - darauf kommt es an
Wenn Sie anfangen möchten oder einfach eine Schritt für Schritt Anleitung suchen zum Panzer bemalen, sind Sie hier genau richtig. Befolgen Sie die folgenden vier Schritte, um Ihrem Panzer eine realistische Bemalung zu verpassen.
Grundierung
Im ersten Schritt grundieren Sie das Modell mit einer gleichmäßigen Schicht Farbe. Dabei bieten sich dunkle Farbtöne an, da die Grundierung beim späteren Malen bei der Tiefenwirkung hilft. Im Optimalfall laden Sie Ihre Airbrush mit der Farbe Ihrer Wahl und verleihen dem Modell eine einheitliche Grundierung. Glänzende Teile werden dadurch an den Rest des Modells angepasst. Außerdem sind nun kleine Spachtel oder Schleiffehler erkennbar. Dies ist Ihre letzte Chance, die letzten Kleinigkeiten anzupassen.
Danach mischen Sie die Tarnfarbe, Grün- und Brauntöne bieten sich dabei an. Dann wird die Schicht Tarnfarbe mit der Airbrush aufgetragen, aber nicht zu 100 % deckend, da sonst die Tiefenwirkung der Grundierung verloren geht.
Aufhellung
Jetzt hellen Sie die ebenen Flächen auf. Dazu mischen Sie eine hellere Variante der Grundfarbe und bespritzen das Modell mit der feinen Düse der Airbrush, auch hier soll die Farbe nicht komplett decken. Konzentrieren Sie sich auf größere Flächen, die Ränder können Sie auslassen. Jetzt schon besitzt Ihr Modell ein plastisches Äußeres.
Abzeichen und Decals
Bevor Sie dem Modell Details wie die Verwitterung verleihen, bringen Sie die Abzeichen an. Dabei bieten sich wieder Airbrush und Spritzschablone an, um lästige Ränder durch Abziehbilder zu vermeiden. Wollen Sie jedoch Abziehbilder benutzen, versiegeln Sie vorher die Oberfläche mit Klarlack, um Luftblasen bei den Abzeichen zu verhindern.
Sie entscheiden, ob Sie das Modell jetzt oder am Ende mit Mattlack besprühen wollen.
Washing und Trockenmalen - Licht und Schatten
Im letzten Schritt geben Sie dem Modell ein verwittertes Aussehen, dieser Vorgang wird auch Washing genannt. Für Vertiefungen und Schatten mischen Sie braune und schwarze Töne, verdünnen die Farbe stark und lassen sie dann in Fugen und Rillen laufen, um die Kanten automatisch hervorzuheben.
Beim Trockenmalen wird nicht mit flüssiger Farbe, sondern mit Farbpigmenten gearbeitet. Ölfarben aus dem Künstlerbedarf bestehen aus sehr feinen Pigmenten. Durch Auftragen dieser Pigmente auf alle Kanten und hervorstehenden Teile im 45 Grad Winkel, wird der weiche Effekt von Licht dargestellt.
Durch die Kombination aus Washing und Trockenmalen verleihen Sie Ihrem Modellbaupanzer ein realistisches und verwittertes Aussehen.
Ein bisschen Staub schadet nicht
Viele Maler fügen dem Modell am Ende noch eine Staubschicht zu, um ihm den letzten realistischen Schliff zu verleihen. Dazu vermischen Sie einen hellbraunen Ton für ihre Airbrush und verdünnen ihn im Verhältnis 2:3, dann bespritzen Sie das Modell aus großer Entfernung. Am Ende können Sie noch Ruß und Schmauchspuren an Auspuff und Kanonenmündung hinzufügen.
Die Ketten dürfen nicht fehlen
Ein umstrittenes Thema in der Modellbauszene sind die Panzerketten. Im echten Leben setzt sich dort dank des Materials kein Rost an, aber bei Modellbaupanzern sieht es gut aus, deswegen fügen Maler den Rost oft noch hinzu. Dazu werden die Ketten mit metallenen Farben grundiert. Im Anschluss folgt ein rostiges Washing. Hierzu wird Rostfarbe verdünnt bis ein Deckungsgrad von etwa 50 % besteht. Mit einem weichen Pinsel wird der Rost dann auf die Ketten aufgetragen, sodass die Farbe in die Vertiefungen läuft und der Anschein von Rost geweckt wird.